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Kostenpflichtige Navi-Apps für Android im Test
28.6.2013 von
Oliver Stauch
Smartphones sind dank GPS auch Navigationssysteme - doch genügt eine Gratis-Navi-App oder lohnt sich der Kauf einer kostenpflichtigen? Wir haben zwölf Android-Navi-Apps im Test.
Wisepilot baut auf einem Abomodell auf: Vor Beginn lädt Wisepilot die Karten und die Route aus dem Internet, die Nutzung kostet sechs Euro pro Monat oder 28 Euro unbegrenzt. Wisepilot ist an sich ordentlich gemacht, die Karten sind von hoher Qualität , die App ist mit 17 Megabyte erfreulich klein - und besonders auf die Sonderzielsuche hat Hersteller großen Wert gelegt.
Doch am Ende fehlen die Argumente, wieso man hierfür Geld bezahlen sollte - denn die Sprachführung ist träge und die Bedienung umständlich. Da sind kostenlose Apps auch nicht schlechter.
Android only: Vor allem optisch punktet Route66. Die aktuelle Version ist dagegen auf diversen Android-Smartphones als 30-Tage-Testversion vorinstalliert . Danach zahlt man acht Euro pro Monat oder 49 Euro unbegrenzt. Route66 ist eine Hybrid-Navigation : Alle Karten stehen offboard via Internet zur Verfügung, können aber auch dauerhaft aufs Gerät geladen werden, damit man unterwegs nicht mehr online gehen muss. Das Highlight ist der "Follow me"-Kameramodus, bei dem die Strecke und ein virtuelles Auto zum Hinterherfahren direkt in das von der Smartphone-Kamera eingefangene Bild der Straße projiziert werden.
Verspielt und bunt: Die App von Sygic ist schnell und bietet jede Menge Funktionen. Die App des slowakischen Anbieters Sygic ist zunächst kostenlos ladbar. Für sieben Tage kann man den Dienst testen , danach werden mindestens 20 Euro für die Sprachnavigation in einer ausgewählten Region fällig; ganz Europa kostet 45 Euro, Kartenmaterial für die ganze Welt 80 Euro.
Dafür bekommt man eine beeindruckende 3-D-Darstellung - wofür die App allerdings auch extrem viel Speicher braucht. Zusammen mit den vielen Details und den Sonderziel-Icons wirkt die Karte aber überladen .
Der Copilot von ALK ist erfreulich preiswert , aber trotzdem eine Top-Navi-App - also nicht nur eine Option für Sparfüchse.Die neueste Version Copilot GPS ist zunächst sogar kostenlos als Kartenbetrachter mit Routing -Funktion erhältlich, inklusive einer Region Europas, für die man innerhalb der App auch die Karten aufs Gerät laden und ausprobieren kann. Erst wenn man navigieren will, werden Gebühren ab 25 Euro fällig. Ganz Europa kostet noch einmal extra.
Die Preise sind absolut fair, denn der Copilot führt sehr zuverlässig, wobei er mehrere Routen anbietet und zackig rechnet.Völlig neu gestaltet wurde die Staudarstellung mit einer seitlichen Infoleiste; das Verkehrsabo von Navteq Traffic kostet zusätzlich zehn Euro pro Jahr. Die sind gut investiert, denn im Alltagstest kam der Copilot fast an den Stauprimus von Tomtom heran. Viel Navi für wenig Geld.
Platz 2: Tomtom - Die besten Verkehrsmeldungen
Die Tomtom-Navigation ist für Vielfahrer unverzichtbar. Das Kartenmaterial der je nach Version zwischen 50 (D-A-CH) und 70 Euro (Europa) teuren Tomtom-App ist schlicht hervorragend: Dank der "IQ Routes"-Technologie werden die tatsächlich auf der Strecke gefahrenen Geschwindigkeiten zur Routenberechnung herangezogen, woraus die App den schnellsten oder benzinsparendsten Weg errechnet.
Außerdem sagt sie die Ankunftszeit meist auf den Punkt genau voraus. Dank des kostenpflichtigen Staudienstes HD-Traffic (fünf Euro pro Monat oder 30 Euro pro Jahr) verlieren auch Behinderungen und Staus ihren Schrecken.
Platz 2: Tomtom - Die besten Verkehrsmeldungen
Ein Stauhorizont an der Seite der Karte gibt ständig Auskunft über den Verkehrsfluss. Zusammen mit der Ansicht auf der Karte kann man sich auf die Umleitungen in den meisten Fällen verlassen und so wertvolle Zeit sparen - der Anschaffungspreis ist da schnell wieder drin.
Die Optik der neuen Android-Version wurde gegenüber der schon länger erhältlichen iPhone-Variante grundlegend überarbeitet und erinnert jetzt mehr an die Go-Modelle der Niederländer. Das macht deutlich mehr her: Die Menüs sind übersichtlich und reagieren schnell, die Zielführung klappt sicher und wirft keine Fragen auf. Seit dem letzten Update wird auch der Verkaufsschlager Galaxy S III von Samsung unterstützt - eine exzellente Kombination.
Auch auf Android -Smartphones sammelt Navigon die meisten Punkte - dank präziser Zielführung und toller Kartendarstellung. 60 Euro kostet die Navigon-App für Android in der Europa-Version. Wenn man per In-App-Kauf noch die Verkehrsinformationen, die Kartenaktualisierung "Fresh Maps" und die völlig neue und sehr gelungene ÖPNV-Nahverkehrsunterstützung (die leider nur für wenige Städte verfügbar ist) hinzukauft, kann man den Preis auch auf deutlich über 100 Euro treiben.
Doch wer täglich mit seinem Smartphone navigieren will, für den lohnt sich diese Investition, denn Navigon ist nach wie vor die App mit der präzisesten Zielführung: Die Ansagen kommen auf den Punkt, man kann unter drei zur Auswahl errechneten Routen wählen, neben der Karte zeigt die App viele Informationen zur Strecke - eine bewährte Mischung aus Design und Übersicht. Die klar gestalteten Menüs mit einem wischbaren Zielmenü machen die Bedienung aller Funktionen leicht: Vom Zwischenziel über die Facebook-Anbindung bis hin zur individuellen Gestaltung der Route ist alles auf Anhieb verständlich .